Mit „Agata und das zauberhafte Geschenk“ schenkt uns Tea Ranno bereits einen der ersten neuen Weihnachtsromane. Das Buch spielt in Italien, ist sehr emotional und ich möchte es dir gerne heute im Rahmen einer Rezension vorstellen.
Heiligabend. Agata liebt ihr italienisches Dorf am Meer. Es ist klein, sie ist die Bürgermeisterin und kümmert sich um die Einwohner und ihre Belange. Sie hat das alte System der Konnivenz nicht nur kritisiert, sondern seine Regeln ignoriert. Auch die Einwohner stehen dem System nun kritisch gegenüber.
Doch Agata kann nur schwer mit Weihnachten umgehen und möchte daher auch nicht feiern. Vor vier Jahren hat sie ihren Mann verloren. Constanzo ist gestorben und sie sehnt sich mehr denn je nach ihn. Doch ihr Herz ist zwiegespalten. Denn sie vermisst auch einen Marschall auss Turin, der nach Sizilien abgereist ist und der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Er hat sich in ihr Herz geschlichen…
Aber dann klingelt der Dorfpfarrer Don Bruno bei ihr und hält ein Bündel in den Händen: ein Baby, welches irgendwo an einer Straßenecke des Dorfes ausgesetzt worden ist. Und obwohl das Baby so aussieht, als hättes es Traumatisches erlebt, schreit es sich die Seele aus dem Leib. Es hat Hunger, ihm ist kalt und es raucht dringend menschliche Wärme.
Das Baby ist ein kleines Mädchen und wird „Luce“ genannt. Die Bewohner des Dorfen kümmern sich herzzereissend um die Kleine. Agata hat sie bei sich aufgenommen und kümmert sich ebenso liebevoll um den kleinen Lichtblick. Gerade noch war Weihnachten für sie schwierig und schmerzhaft. Jetzt muss sie sich um das kleine Mädchen kümmern und ihr Herz geht ihr auf.
Doch mit dem Weihnachtsfest kommen sehr viele Rätsel auf, die Agata nicht sofort lösen kann. Sie genießt das Fest im Rahmen der Dorfbewohner, die vorbei kommen, um ihr bei der Pflege und Versorgung von Luce zu unterstützen. Aber bald schwirrt ihr der Kopf und sie fragt sich: was ist da nur los?
Ich habe dieses Buch sehr gemocht. Zugegeben, im August bereits einen Weihnachtsroman zu lesen, finde ich nicht schwierig. Ich liebe das Fest der Liebe sehr und habe kein Problem damit. Allerdings passt „Agata und das zauberhafte Geschenk“ in jede Jahreszeit. Der Roman ist hoch emotional und beschreibt den Zusammenhalt von Sizilianern, von Familien dort und erzählt vom traurigen Schicksal einer starken Frau, die zwei Mal einen geliebten Mann verloren hat.
Der Schreibstil der Autorin ist absolut mitreissend, sensibel und einfühlsam, aber auch sehr warmherzig. Er trifft genau den richtigen Ton, ist dabei aber auch flüssig und gut verständlich. Die Autorin hat ein tolles Setting geschaffen. Der Einstieg fiel mir ein wenig schwer und ab und zu habe ich die ganzen Strukturen der Personen nicht mehr so ganz präsent gehabt, aber dann ging es wieder und ich habe die Geschichte sehr gemocht.
Eine einfühlsame, lebensbejahende, aber auch tiefgründige, eindringliche Geschichte. Berührend und eine schöne Lektüre für die Weihnachtszeit.