Wer sich in der Welt von Booktok oder Bookstagram bewegt, der hat in den letzten Monaten sicher den Hype um die Trilogie „The Ravenhood“ von Kate Stewart mitbekommen. Eigentlich ist es unvermeidlich, nichts von dieser Buchreihe gehört zu haben. Und ja, manchmal mache ich den Hype mit. Mit der lieben Freya von Instagram (Bookstagram) habe ich Band 1 „Flock“ im Buddy Read gelesen. Ich wollte mir eine eigene Meinung bilden können und mir die Frage beantworten: is it worth the hype?
Anfangs dachte ich, dass es sich bei „The Ravenhood“ um eine neue Fantasy-Reihe drehen würde. Falsch gedacht! Das Genre kann man „Reverse Harem“ nennen, denn es geht nicht gerade um Monogamie. Das Cover finde ich passend, es ist dunkel gehalten und passt zum Inhalt.
Im Buch geht es um Cecelia, die einen Deal mit ihrem bisher fast unbekannten Erzeuger vereinbart hat: sie braucht Geld für ihre kranke Mutter und dafür wohnt sie 1 Jahr bei ihm. Bei dem Mann, den sie gar nicht kennt, aber der eine Fabrik im Ort Triple Falls betreibt. Sie soll dort arbeiten und damit alles über ihr späteres Erbe erfahren. Cecelia geht auf den Deal ein und landet in Triple Falls. Die bisher unbedarfte, durchschnittliche junge Frau lernt schnell Sean kennen- ein höllisch attraktiver Mann, der sie sofort in ihren Bann zieht. Sie lässt sich auf ihn ein und vergisst schnell das Blümchen als kleines Mauerblümchen. Tagsüber arbeitet sie in der Fabrik, wo sie mit dem Hass der Angestellten zu kämpfen hat, abends verbringt sie ihre Zeit bei Sean. Er stellt sie seiner Clique vor, einer Gruppe extrem attraktiver, aber auch gefährlicher Männer vor, die ein Geheimnis hüten: denn ihre Gemeinschaft trägt den Namen „The Ravenhood“. Und sie teilen nicht nur ihre Geheimnisse miteinander, sondern auch die Frauen… und Cecelia findet Gefallen an dem finsteren, aber teuflisch gut aussehenden Dominic…
Okay, die spicy Szenen kann ich durchaus bestätigen. Allerdings haben sie mich nicht aus dem Konzept gebracht oder die Röte in mein Gesicht getrieben. Dafür habe ich schon viel erotischere Szenen in anderen Büchern gelesen. Aber die Sogwirkung kann ich bestätigen. Eigentlich ist der Reverse Harem nicht mein Ding, aber bei „Flock“ habe ich mich wirklich einsaugen lassen. In den Bann, den das Buch auf viele andere Leser:innen ausübt. Der Schreibstil ist extrem einladend, sehr flüssig und man fliegt nicht nur sprichwörtlich durch die Seiten, man inhaliert sie regelrecht. Und das begründet sicher auch den Hype. Cecelia hat als Protagonistin schnell meine Sympathie gewonnen, aber auch Sean und Dominic mochte ich. Kate Stewart hat Cecelia als charakterstarkes Mauerblümchen erdacht, welches sich durch die Zeit in Triple Falls zu einer unabhängigen und noch willensstärkeren Frau als zuvor entwickelt. Die auch mal auf Regeln verzichtet und ihr Ding macht. Sean und Dominic haben jeder für sich ihre eigene Geschichte, auch tiefgründigere Themen werden angesprochen. Kurz gesagt: ich konnte mich der Wirkung des Buches nicht verweigern und ich bin sonst nicht anfällig für Hypes (außer bei Harry Potter ^^).
Ein guter Roman, der keiner Triggerwarnung benötigt, da er mich trotz meiner Traumata nicht triggern konnte. Er macht Spaß, unterhält und ist spannend. Und ich sage mal so: der Cliffhanger ist mies:)
4,5/5 *