Elisabeth Neufeld-Picciani: Plötzlich Gutsherrin

Lest ihr auch so gerne Bücher, die auf wahren Tatsachen beruhen? Erfahrt ihr gerne mehr über die Lebensgeschichte anderer Menschen? Mit „Plötzlich Gutsherrin“ berichtet Elisabeth Neufeld-Picciani, wie sie plötzlich ein Gut übernahm und welche Verantwortung dies mit sich brachte. Dank dem Bloggerportal kam vor wenigen Tagen das Buch bei mir als Rezensionsexemplar und die letzten beiden Tage habe ich geschmökert. Heute möchte ich euch von diesem Buch berichten, was sehr interessant ist.

Erschienen ist „Plötzlich Gutsherrin“ im Heyne-Verlag am 14.05.2023.

Klappentext: „„Als wir das erste Mal auf das etwas heruntergekommene Haus zufuhren, wollte mein Mann am liebsten gleich wieder umkehren. Aber ich hatte mich sofort in das Haus und den Park verliebt. Ich hatte ein wahnsinnig gutes Gefühl an diesem Ort, es war, wie nach Hause zu kommen in eine Oase der Ruhe.“

Als die Kinder aus dem Haus sind, möchte Elisabeth Neufeld-Picciani noch einmal ganz neu beginnen und fragt sich: Was kann jetzt noch kommen? Wo und wie möchte ich leben? Womit möchte ich meine Zeit füllen?

Das alte Gutshaus in Volzrade ist wie ein Wink des Schicksals. Es ist heruntergekommen, wurde Jahre lang vernachlässigt und zweckentfremdet und ist doch ein Ort mit Herz und Seele. Stück für Stück renovieren Elisabeth und ihr Mann Bruno das alte Haus. Mit viel Liebe zum Detail, einem Blick für die alten Schätze, als Bewahrer eines Ortes mit seiner ganz eigenen Geschichte. Eines Ortes, der zu einer neuen Heimat wird.

In ihrem Buch geht es um Träume und Pläne, ums Aufbrechen und Ankommen, um die Verbindung von Orten und Leben, von Vergangenheit und Zukunft – und nicht zuletzt um den Sinn im eigenen Leben.“

Die Autorin erbt ein Gutsanwesen. Damit steht sie von jetzt auf gleich vor neuen Aufgaben. Sie ist weder der Landwirtschaft kundig, noch hat sie große Erfahrungen in Sachen Tierhaltung/ Viehnutzung. Aber sie wächst mit ihren Aufgaben! Ein Gut bedeutet nicht nur Prestige, sondern auch echte Arbeit. Die Felder müssen bestellt werden, gepflegt und abgeerntet werden. Die Tiere müssen täglich versorgt werden, hinzu kommt ein Haufen Logistikarbeit und auch wirtschaftliche Faktoren beschäftigen sie fortan. Aber auch der Gutshof selbst sorgt natürlich als Gebäude/ Anlage für Arbeit. Sie restauriert das Anwesen. Aber sie ist zum Glück nicht allein: immer an ihrer Seite ist ihr Mann. Beide wachsen an ihren Aufgaben und lernen schnell.

Mich hat Elisabeth Neufeld-Picciani stark beeindruckt. Sie hat kein Problem mit harter Arbeit, sie lernt viel neues dazu und erarbeitet sich mit ihrem Mann einen Gutshof ganz nach ihren Wünschen. Ich komme selbst aus der Landschaft, bis vor einigen Jahren hat mein mittlerweile verstorbener Vater Landwirtschaft betrieben, ich bin mit Viehhaltung und Feldbestellung groß geworden. Gemüse, Obst und Co. kamen bei uns aus eigenem Anbau, ich habe viele viele Tage und Wochen auf dem Acker als Kind verbracht. Daher ist mir vieles im Buch sehr vertraut und ich weiß, was für eine Arbeit Landwirtschaft ist. Bei der Autorin und ihrem Mann fällt noch die Renovierung und Instandhaltung des nicht gerade kleinen Anwesens an. Großartig finde ich, dass die Beiden Nachhaltigkeit zu schätzen wissen und danach leben und ihren Betrieb auch so aufziehen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, er hat mich sehr angesprochen und mich ein Teil des Buches werden lassen. Die Autorin beschreibt ihren Weg hin zu Gutsherrin, ihre Aufgaben und ihr neues Leben so authenticsh, dass ich leicht eintauchen konnte. Immer wieder kommt es zu überraschenden neuen Aspekten des Landlebens, die das Buch sehr spannend gestalten und zu mehr als einem Tatsachenbericht machen. Es ist keine Lebensgeschichte, keine schnöde Biographie, sondern der spannende Weg zur Gutsherrin. Alle Aspekte des Lebens werden beleuchtet, anschaulich erläutert und machen „Plötzlich Gutsherrin“ damut zu einer tollen, angenehmen Lektüre, die ich verschlungen habe.

4/5 *