Lena Gerhard: Ich Bin, Wie Ich Bin

In der heutigen Zeit sind Rollenbilder und Stereotypen eigentlich kein Thema mehr, eigentlich. Noch immer herrschen festgefahrene Muster in den Köpfen einiger Menschen. Jungs müssen mit Autos und Eisenbahn etc. spielen und Mädchen dürfen nur mit Puppen, Barbies usw. spielen. Doch das ist Schwachsinn. Ich verstehe bis heute nicht, warum diese Rollenbilder so vorherrschen. Jedes Kind soll sich so entfalten dürfen, wie es möchte. Und wenn ein Mädchen zu Autos greift, ein Junge ein toller Puppenvater ist, warum nicht? Blau und rosa sind ebenfalls in meinen Augen eher klischeehaft und so was von oldschool.

Um genau diese Vourteile und die starre, kleinkarierte Denkweise befasst sich das zauberhafte Kinderbuch „Ich bin, wie ich bin!“ von Lena Gerhard, mit sehr süßen Illustrationen von Nadin Franke. Wir lernen darin den kleinen Nilo kennen, der den Kindergarten besucht. Er spielt gerne mit seiner Puppe Pippa, was ihm richtig großen Spaß macht. Eines Tages nimmt er Pippa mit in den Kindergarten- und wird dort ausgelacht. Ein Junge darf doch nicht mit Puppen spielen! Das ist es, was ihm suggeriert wird durch die anderen Kinder. Nilo zieht sich zurück- und dank einem kleinen Igel, geht er auf eine Reise durch den Wald. Und die ist sehr lehrreich und inspirierend. Er lernt dort viele Waldtiere kennen- und die erzählen ihm, wie sie sind. Da ist der Hase, der gerne schwimmt, ein Eichhörnchen, was lieber Käse futtert, statt Nüsse und andere Baumfrüchte. Und alle lehren Nilo eine ganz wichtige Sache: „Ich bin, wie ich bin!“ Bedeutet: jeder ist, so wie er ist, genau richtig. Und nichts anderes. Jeder hat das Recht, so zu sein, wie er ist, das zu tun, was er möchte. Egal, was die Gesellschaft sagt, was andere sagen.

Ich finde das Buch zauberhaft. Es räumt auf mit typischen Vorurteilen. Und es vertritt eine ganz wichtige Message, mit der alle Kinder aufwachsen sollten. Sei, wer du bist. Mach, worauf du Lust hast. Hab Spaß, an dem was du tust. Und richte dich nicht danach, was Konventionen und andere Menschen dir vorgeben wollen. Du bist, wer du bist und du bist perfelt, wie du bist. Das, was dich ausmacht, ist perfekt.

Ich mag den kindgerechten Schreibstil der Autorin. Der Satzbau ist sehr verständlich und die Sätze sind kurz, aber prägnant. Dazu die schönen Illustrationen und die wichtige Message, die mich sehr berührt hat.

Toll!

5/5 *