Katharina Mosel: Frühlingswellen

Kennt ihr schon die Romane von Katharina Mosel? „Frühlingswellen“ trägt als „Untertitel“ die Bezeichnung „Ein Sylt-Roman“. Und wo Sylt drauf steht, ist auch Sylt drin 😉

Ich habe die Lektüre dieses wunderschönen Romans sehr genossen & stelle ihn euch heute in Form einer Rezension genauer vor.

Henrike ist 50 Jahre alt und Aussteigerin. Kurz vor ihrem runden Geburtstag zieht es sie unfreiwillig auf Sylt zurück, ihre Heimat. Sie zieht wieder zu ihrer Mutter Witta. Das Verhältnis der Beiden war immer schwierig. Aber es steht nicht so gut um ihre Finanzen und sie hat keine Wahl. Außerdem nimmt sie in der Not einen Job bei Joris an. Er ist der Bruder ihrer früheren Freundin Ulli. Bald kommen die Beiden sich näher- aber Henrike ist nur übergangsmäßig in ihrer Heimat, es zieht sie innerlich wieder zurück in die Welt. Aber ist das die richtige Entscheidung? Plötzlich steht die Weltenbummlerin vor der Frage: ist es richtig, die Insel wieder verlassen zu wollen? Und auch Witta gibt ihr viele Rätsel auf- und Joris ebenso. Was passiert, wenn Henrike merkt, dass das Leben auf der Insel gar nicht so schlimm ist, wie sie dachte?

Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen und freue mich, sie für mich entdeckt zu haben. Mir gefällt ihr sensibler, lockerer Schreibstil sehr gut. Er ist angenehm emotional und einfühlsam.

Die Geschichte von Aussteigerin Henrike gefällt mir sehr gut. Endlich gibt es Romane über Frauen, welche über 40 sind (und zu denen ich bald auch gehöre), am Meer spielen und mir so so gut gefallen. „Frühlingswellen“ ist der bereits dritte Sylt-Roman von Katharina Mosel und er hat mich wirklich überzeugt. Ich mag den Plott, das Buch ist spannend und beschäftigt sich mit Themen, die mich selbst auch bewegen. Ich habe schon mehrfach darüber nachgedacht, aus dem Wahnsinn des Alltags auszusteigen & Konventionen somit zu entfliehen. Henrike hat diesen Mut- aber kommt irgendwann an dem Punkt an, den ich auch gut nachvollziehen kann. Sie merkt, dass das Leben in der Heimat doch nicht so furchtbar trist ist wie in ihrer Erinnerung.

Auch der Konflikt mit ihrer Mutter Witta ist ein Thema. Einfühlsam geht die Autorin auch damit um und offenbart, welches Geheimnis Witta hat. Warum hat sie so viele Freundinnen? Das findet Henrike raus… und dann ist da noch die Liebe.

Ein angenehmer Roman voller Gefühl, voller Meer- und voller Sylt. Das Setting ist wunderbar beschrieben worden, Henrike ist eine authentische Protagonistin und so würde ich auch das Buch beschreiben: authentisch. Eine Geschichte mitten aus dem Leben gegriffen.

Ich freue mich sehr, weitere Bücher der Autorin entdecken zu können.