Sonja Roos: Eine Grenzenlose Welt-Aufbruch

Durch Miriam Georg habe ich dieses Genre für mich entdeckt. Belletristik mit historischem Bezug vor einer tollen Kulisse. Mit „Eine grenzenlose Welt- Aufbruch“ entführt uns nun Sonja Roos in eine vergangene Welt, die jedoch sehr realistisch ist.

Wir befinden uns im Jahr 1892 in Hamburg. Cholera hat auch die Hafenstadt im Norden fest im Griff. Margea und Rosie hält nichts mehr dort. Sie finden Platz auf einem Auswandererschiff und wollen in Amerika ein neues Leben beginnen. Denn sie kämpfen ständig mit Armut und mit der Angt vor Cholera. Doch die Reise ist lang- und sie lernen zwei Männer kennen: Simon und Nando werden bald zu den Freunden der beiden jungen Frauen. Sie wollen ebenfalls in der „neuen Welt“ Fuß fassen und hoffen auf ein besseres Leben dort. Sie schließen sich zusammen und wollen auch nach der Ankunft sich nicht mehr aus den Augen verlieren. Rosie und Simon entwickeln jedoch bald Gefühle füreinander. Doch diese Liebe hat keine Chance, denn es gibt viele dunkle Geheimnisse, welche die Freundschaft der vier jungen Leute zerstören könnte… blüht ihnen ein freies, sorgenloses Leben in Amerika oder trennen sich die Wege wieder und sie werden zu Alleinkämpfern? Und die Liebe zwischen Rosie und Simon- schafft sie es, die Hindernisse gleich zu Beginn zu überwinden?

Ein wunderbares Buch. Ich habe mich gut in die Frauen hinein versetzen können, die sich ein besseres Leben in den USA erhoffen. Die dem dunklen und bedrohlichen Szenario in Hamburg entfliehen und neu beginnen wollen. Sie sind authentisch beschrieben worden von Sonja Roos und macht sie so zu empathischen Hauptprotagonistinnen. Auch die beiden Männer wirken authentisch und bringen Spannung in die Geschichte. Das Buch wirkt nicht nur wie ein fiktiver Roman, sondern wie ein Zeitzeugenbericht. Damals wollten so viele Menschen der Armut und den Problemen ihres Standes entfliehen und suchten Zuflucht in Amerika. Davon berichtet dieser Roman. Davon und von der Macht der Freundschaft, Hoffnung und Liebe.

Ein gelungener, gefühlvoller und interessanter Auftakt einer neuen Reihe. Der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam, mitreissend, leicht verständlich und macht Spaß. Ein Buch, welches nicht allzu leichte Themen behandelt, aber trotzdem gut unterhält- und auch zum Nachdenken anregt.