Florencia Etcheves: Fridas Köchin

Autorin Florencia Etcheves hat sich für ihren Roman „Fridas Köchin“ nicht direkt mit Frida Kahlo beschäftigt, aber sie spielt eine zentrale Rolle.

Das Buch spielt im Mexiko des Jahres 1939. Hauptprotagonistin Nayeli Cruz ist indogen und gerade mal 14 Jahre alt und verlässt ihr Haus. Sie will nicht denselben Weg gehen, zu dem ihre Schwester gezwungen wurde. Die Zwangsheirat mit einem Mann, den sie nicht liebt. Nayelis Äußerliche ist auffällig. Es sind ihre hellen Augen, welche Menschen in ihren Bann ziehen. Sie schafft es bis nach Mexiko-Stadt und findet in der Casa Azul einen Job als Köchin. Doch sie ist nicht nur das. Nayeli lernt Frida Kahlo kennen und wird bald zur Freundin. Frida hat einen schweren Unfall hinter sich und hat sich von den Menschen zurückgezogen. Sie hat immer wieder Schmerzen durch die Unfallfolgen und sie verwirklicht sich in der Malerei. Und ihr Ehemann Diego Rivera hält nichts von Treue und hintergeht sie immer wieder.
Zwischen Nayeli und der bekannten Malerin entsteht eine echte Freundschaft, die sehr innig ist. Aber dann kommt es zum großen Streit und die Freundschaft zerbricht.
Die zweite Zeitebene spielt in Argentinien um Jahr 2018. Dieses Mal geht es um Paloma Cruz, die Enkelin Nayelis. Nayeli stirbt und die 22 Jahre alte Paloma wird in ihrem Testament mit einem Gemälde bedacht, welches Nayeli zeigt, während sie beim SChwimmen war. Für Paloma ist es zunächst nur ein Bild. Aber dann trifft ein Kunsträuber auf den Plan und will das Gemälde stehen. Paloma erkennt, dass es mehr wert, als ihr klar war und sie macht sich auf den Weg, um das Geheimnis hinter dem Bild zu lüften und entdeckt dabei das eine oder andere Geheimnis…

Zunächst einmal möchte ich den Schreibstil der Autorin erwähnen, der wirklich sehr mitreissend ist. Er ist lebhaft, sehr bildreich und ich bin sehr schnell ins Geschehen eingetaucht. Was auch ganz leicht war, denn der Schreibstil ist zudem sehr gut verständlich, besitzt aber auch genug Tiefe.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, was ich sehr mag. Ich habe die Geschichte von Nayeli wirklich aufgesaugt, sie war sehr interessant und unglaublich spannend. Sie hat mich beeindruckt, denn mit ihren 14 Jahren verlässt sie ihr Zuhause, um einer ungewollten Heirat zu entgehen. Das ist mutig, aber auch konsequent. Ihre Reise, bis sie bei Frida Kahlo landet, war wirklich sehr spannend.  Mit der Künstlerin selbst habe ich mich schon oft und gerne beschäftigt und kennen ihre sehr tragische, aber auch sehr inspirierende Lebensgeschichte.

Die Autorin schafft es, den Lebensweg Kahlos mit einer fiktiven Geschichte zu verknüpfen und das gelingt ihr wirklich sehr gut.

Die Atmosphäre des Buches ist lebendig, inspirierend und bunt. Ich mag das Setting in Mexiko sehr gern.

Auch der Zeitstrang der Gegenwart konnte mich überzeugen. Paloma ist eine sehr angenehme Protagonistin, die neugierig ist und das Rätsel rund um das Gemälde lösen will. Ihre Reise bis zur Lösung war sehr unterhaltsam und ich habe mich allgemein sehr gut vom Roman unterhalten gefühlt.

Eine wunderbare, lebendige Geschichte, ein kleines Lesehighlight!