Constanze Wilken: Das Rosencottage

Von Autorin Constanze Wilken kommt mit „Das Rosencottage“ ihr neuer Roman, der mich sehr bewegt hat. In meiner heutigen Rezension möchte ich euch die Lektüre ans Herz legen. Denn der Roman hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und war trotzdem einfach nur schön.

Klappentext: „Die junge Künstlerin Kirsty Paterson schlägt sich in Edinburgh mühsam mit verschiedenen Jobs durch. Doch dann stirbt ihre geliebte Großmutter Fiona und vererbt Kirsty ihr Rosencottage auf der malerischen Insel Tiree. Mit dem Haus verbindet Kirsty die glücklichsten Sommer ihrer Kindheit. Ihre Großmutter hat jedoch eine Bitte an das Erbe geknüpft: Kirsty soll das Verschwinden von Fionas Kinderfreundin Livie vor vielen Jahren aufklären. Schon bald löst sie mit ihrer Spurensuche schicksalhafte Ereignisse aus und trifft auf den undurchschaubaren, aber attraktiven Schriftsteller Finlay.“

Kirsty ist eine Hauptprotagonistin, die ich sehr mag. Ich habe schnell Zugang zu ihr und ihrem Leben bekommen. Ich mag ihre Art, sie kämpft sich täglichen mit ihren Jobs durchs Leben und muss schauen, wie sie den Alltag meistert. Dann erbt sie das Rosencottage auf der Insel Tiree, dieses Haus gibt dem Buch ja auch seinen Titel. Früher war Kirsty oft dort und verbrachte unbeschwerte Sommertage dort. Man könnte nun meinen, dass es sich um einen typischen Belletristik-Roman handelt: Frau erbt ein Haus, wird dort glücklich und lernt die Liebes ihres Lebens kennen. Aber „Das Rosencottage“ bietet uns Leser:innen mehr.
Denn so einfach ist das mit dem Erbe nicht. Sie hat einst ihre beste Freundin Livie verloren, die verschwunden ist. Das Erbe ist an den Wunsch gekoppelt, dass Kirsty diese Freundin aufspürt. Und damit beginnt der interessanteste Erzählstrang. Das Verschwinden von Livie und die Suche nach ihr…

Wir befinden uns im Roman in zwei Zeitphasen. Die eine bringt uns alle Details über Livie, ihre Familie und die einstigen nah. Und diese Familie ist alles andere als gesund und harmonisch. Depressionen, Alkohol und Gewalt trüben den Alltag des jungen Mädchens Livie. Ihre Brüder neigen zur Gewalt, ihre Familie ist keine, die man sich wünscht.
Der zweite Erzählstrang handelt eben von Kirsty, wir befinden uns mit ihr in der Gegenwart. Und wie erwähnt, mag ich die Protagonistin sehr. Denn irgendwann tritt Schriftsteller Finlay in ihr Leben und greift somit auch in das Geschehen ein. Er hilft ihr bei der Suche nach Livie und gerade Finlay ist als Charakter auch vielschichtig. Ich mag die Gespräche zwischen ihm und Kirsty sehr, sie lockern die doch recht ernsten zentralen Themen des Buches sehr auf und machen die Beiden fassbar, authentisch.

Mein Fazit ist sehr positiv! Ich habe mitgefiebert, was es mit Livie wirklich auf sich hat, welche Geheimnisse hinter ihrem Verschwinden stecken und letzten Endes habe ich die Geschichte zwischen Finlay und Kirsty sehr genossen. Ein intensiver Roman, tiefgründig, nachdenklich. Er lässt mich lachen, mitleiden, weinen und dann wieder glücklich sein. Die Protagonisten sind allesamt authentisch, man kann das Buch nicht wieder weglegen. Mein erster Roman der Autorin und direkt ein Volltreffer.

Das Cover passt perfekt zum Roman. So stelle ich mir das geheimnisvolle Rosencottage auch vor.

4,5/5*