Und da ist er wieder: der Küstenroman. Mein liebstes Genre in Sachen Belletristik/ Romance. <3
Ich träume mich so gerne durch einen guten Roman ans Meer, an meine Herzensorte, meine Herzensheimat. Und ich habe mich riesig gefreut, als ich vom Bloggerportal die Möglichkeit erhalten habe, mit „Wellensommer“ den scheinbar perfekten Küstenroman lesen zu dürfen. Aber halten Klappentext und Cover was sie versprechen?
Klappentext: „Als Hotelmanagerin auf einem Luxuskreuzfahrtschiff fühlt sich Sandra Meerbach auf der ganzen Welt zu Hause. Doch dann zwingt sie der Unfall ihrer kleinen Schwester, in ihre Heimat Altensande an der Ostsee zurückzukehren. Sie erhält das Angebot, an der Modernisierung des kleinen Küstenorts mitzuwirken. Dafür müssen allerdings einige traditionsreiche Einrichtungen weichen, vor allem die Surfschule direkt am Strand. Davon hält Surflehrer Philipp allerdings überhaupt nichts. Um mehr über ihn und die Surfschule herauszufinden, belegt Sandra unter einem anderen Namen einen Kurs bei ihm. Mit jeder Welle spürt Sandra, wie sehr ihr das Meer gefehlt hat, und auch der attraktive Phillip geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Nur, was wenn er dahinterkommt, warum sie wirklich hier ist?“
Zugegeben, ein Job auf einem Luxuskreuzer, der durch die Ozeane zu den schönsten Zielen schippert, ist alles andere als schlecht. Hauptprotagonistin Sandra geht diesem Beruf nach. Aber dann geschieht etwas, was sie zur Rückkehr in ihre Heimat zwingt. Ihre jüngere Schwester erleidet einen Unfall und Sandra kehrt in die Heimat zurück. Altensande liegt an der Ostseeküste und ist ein tolles Setting, mit dem ich mich sofort wohlgefühlt habe. Ich bevorzuge zwar persönlich Ostfriesland und die Nordsee, aber ich konnte mich auch prima auf Altensande einlassen. Autorin Karin König beschreibt dieses Flecken Erde so toll, dass ich große Lust bekommen habe, weiter zu lesen.
Teilweise war mir Sandra nicht besonders sympatisch. Aber das legte sich und ich konnte mich auf sie einlassen. Ihre Streitigkeiten mit der kleinen Schwester waren problematisch, aber passen gut zum Storyplot. Sandra bekommt ein Angebot vom Bürgermeister von Altensande, welches sie annimmt. Der Ort soll modernisiert werden, um zahlungsfreudigere Touristen anzulocken. Sie stürzt sich mit Eifer in die Sachen, aber hat nicht mit dem Widerstand der Einheimischen gerechnet! Die Geschäftsleute sind gar nicht mit dem Plan einverstanden und lassen sie das schnell spüren.
Neben diesem Handlungsstrang darf natürliche eine Liebesgeschichte für Sandra nicht fehlen. Der Protagonist ist Philllipp. Durch diesen Strang wurde mir Sandra direkt ein Stück sympatischer. Er schafft es, sie nahbarer und weniger pragmatisch wirken zu lassen. Natürlich ist diese Geschichte nicht einfach und sorgt für Drama, Spannung und die eine oder andere Verwirrung.
Letzten Endes hat der flüssige Schreibstil von Karin König dafür gesorgt, dass ich mich voll auf den Roman einlassen konnte. Ich habe mich in Altensande verliebt, in diesen kleinen Ort an der Ostsee und in seine Bewohner. Ich mag die Geschichte zwischen Sandra und Phillipp und ich habe mich mit Sandra abgefunden, auch wenn es teilweise unverständlich war, warum sie gewisse Charakterzüge besitzen muss.
Ich konnte den Roman sehr genießen. Eine sommerliche Lektüre, die so viel Fernweh erzeugt und Lust macht, weitere Werke der Autorin zu lesen. Wie ich es an dieser Stelle im Fazit so gerne sage, wenn mir das Buch gefallen hat: sicher nicht der letzte Roman der Autorin für mich!
4/5 *