Svenja Lassen: Sonnenküsse

Svenja Lassen gehört zu meinen liebsten deutschen Autorinnen. Ihre letzten Bücher, die allesamt an der Nord- oder Ostsee spielen, haben es mir angetan. Ihr flüssiger Schreibstil, ihre sympathischen Protagonisten und eben die Settings sind das, was ich an einem guten Buch liebe. Mit „Sonnenküsse“ hat sie gerade den zweiten Band ihrer „Küstenliebe“-Reihe gelesen, welchen ich mit einer Bookstagram-Freundin im Buddyread gelesen habe. Jeden Tag 50 Seiten zu schaffen, war ganz easy und ich bin traurig, jetzt einige Monate auf den dritten Band warten zu müssen. Denn die Geschichte von Aline hat mich berührt, mich wunderbar unterhalten.

Aline hat gerade ihre Mutter verloren. Sie lebt in Bochum und musste ihren Job als Illustratorin aufgrund der schweren Erkrankung ihrer Mama aufgeben. Nun ist sie allein und findet im Nachlass Briefe, die sie verwirren. Eigentlich war sie der Auffassung, ihr Vater war eine unbedeutende Affäre im Italienurlaub ihrer Mutter, der nichts von ihr weiß. Aber die Briefe sind eindeutig. Ihre Mutter hatte ein enges Verhältnis zu einem gewossen „J.“ Martens, der ihr die liebevollen Zeilen verfasst hat. Kann er Alines wirklicher Vater sein? Besagter „J“ könnte ein Herr Martens sein, der in Flensburg gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Tom eine Brauerei betreibt. Kurzerhand bewirbst sich Aline um einen Job als Kellnerin im zur Brauerei angehörigen Restaurant und wird genommen. Sie reist nach Flensburg, ohne zu wissen, was sie erwarten wird. Jens Mertens ist jedoch im Urlaub, aber sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Sie versteht sich ausgeprochen gut mit seinem Kompanjungen Tom, die Zuneigung zwischen ihnen wächst, das Interesse aneinander mit jedem Tag mehr. Aber dann erwischt er sie beim Schnüffeln. Wird sie Tom von ihrem Geheimnis erzählen und wie wird er reagieren? Mittlerweile liebt Aline ihr zweites Leben in Flensburg, hat Freunde gefunden und kann die Trauer für viele Stunden eindämmen, in denen es ihr wirklich gut geht. Was, wenn Jens wirklich ihr Vater ist?

Aline ist super sympathisch! Ihre Trauer um die Mutter ist anfangs sehr präsent, aber sie lernt durch die Zeit in der Brauerei und im Rahmen neuer Freunde ein neues Leben kennen, ist wieder glücklicher. Sie ist eine toughe, aber auch starke Persönlichkeit, die ich wirklich mag. Auch Tom konnte mich überzeugen. Er ist Aline gegenüber offen, fair und auch wenn sie in Streit geraten, merkt man das besondere Verhältnis und die aufkeimenden Gefühle füreinander. Ich mag seinen besten Freund Sören sehr. Er ist witzig und Tom und auch Aline bald ein echter Freund. Und seine Art lockert den Storyplott noch mal angenehm und lustig auf. Ich hoffe, Svenja Lassen beschert auch ihm noch eine Geschichte, ich würde es feiern.

Ich liebe dieses Buch, wieder ein Highlight, was Svenja uns damit schenkt. Emotional, spannend, sehr angenehm und flüssig zu lesen und dieses wunderbare Setting in Flensburg, an der Ostsee.

Ganz große Liebe habe ich auch für das erneut sommerliche, großartige Cover übrig.

5/5 *