Ella Adams: The Way We Kiss

„Wendy Meets Gossip Girl“- Ella Adams beschreibt die Vibes ihres neuen Romans „The way we kiss“ genauso. Ich bin zwar kein großer Pferdefan, aber mag es ganz gerne, wenn sie Bestandteil eines Buches sind. Das Setting ist ein besonderes Gestüt. Ob der New Adult-Roman meine Erwartungen erfüllen konnte? Lest selbst…

 

Bonnie ist Pferdepflegerin und arbeitet auf dem angesehenen und luxuriösen Gestüt der Familie Huntington. Nun steht erneut das Sommerturnier an. Ein Event, bei dem sich nicht nur Reiter:Innen blicken lassen. sondern auch die Reichen und Schönen daran teilnehmen. Henry, der Duke von Winterset, ist einer von ihnen. Er wird am Turnier teilnehmen und damit zieht es auch einige Singledamen zu dem Event. Denn Henry ist einer der beliebtesten Junggesellen des ganzen Landes- und das spürt er auch. Und damit ist er eigentlich so gar nicht Bonnies Typ. Die bodenständige Pferdefreundin kennt ihn von früher. Und sie mochte ihn, da er einst ein empathischer Junge war, der einen besonderen Zugang zu Pferden hatte und sie damit beeindruckt hat. Er wirkte immer empathisch und sensibel. Und scheinbar hat er sich komplett verändert oder die Beliebtheit bei den Frauen ist ihm zu Kopfe gestiegen. Er ist unfassbar arrogant, egozentrisch und auf sein Ansehen und Wohl bedacht. Natürlich geraten die Beiden aneinander, was nicht ausbleiben kann, denn es knallen Welten aufeinander. Die ruhige, einfühlsame Bonnie und der arrogante Snob. Das kann nicht gut gehen. Und so entscheidet sich Bonnie, dass sie mit ihm nichts zu tun haben will. Aber die Rechnung hat sie ohne ihre Gefühle gemacht. Denn ihr Herz will nicht akzeptieren, dass der einstige Henry, der sie berührt hat durch seine tiefe Verbindung zu Pferden, nicht mehr existiert. Und es schlägt schneller, sobald sie ihm sieht. Egal, wie sehr sein Charakter ihr auch zuwider ist. Und auch Henry erkennt, dass die Pferdepflegerin ihn beeindruckt, ob er will oder nicht.

Ein New Adult-Roman mit Bezug zu Pferden. Kann das funktionieren? Ja, kann es. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Pferde spielen logischerweise eine zentrale Rolle in diesem Roman, was ich sehr mag. Ich mag auch die Chemie zwischen Bonnie und Henry. Es ist natürlich ein klassischer Enemies-to-lovers-Trope, aber ich mag die Geschichte der Beiden sehr. Das Gestüt der Huntingtons ist ein sehr schönes Setting, die Autorin spiegelt die britische Gesellschaft sehr passend wieder und zeigt auf, wie oberflächlich diese Society wirklich ist. Anfangs gehört Henry für mich dazu, seine Arroganz ist ein echter Streitpunkt für Bonnie. Aber dann kommt wieder das Band zwischen ihnen zum Vorschein, welches sie einst aneinander geknotet hat. Und wir Leser:Innen werden Zeuge, dass auch im arrogantesten Menschen viel Herz stecken kann. Die Liebe zu Pferden ist ein wichtiges Thema, Bonnie lebt für die Tiere, auch Henry kann seine Verbundenheit zu ihnen nicht leugnen. Ich mag die Dialoge zwischen den Beiden.

Ab und zu hätte ich mir etwas mehr Humor gewünscht. Der Storyplott hat das Potential für viel mehr spritzige und witzige Dialoge, für Leichtigkeit, für einen klassischen Enemies-to-lovers-Trope, der mit hitzigen und unterhaltsamen Diskussionen und Unterhaltungen begeistern könnte.

Für mich ist „The way we kiss“ ein toller New Adult-Roman, der aber ein wenig hinter seinem Potential bleibt. Ich habe die Geschichte gemocht, sie ist unterhaltsam, spannend und konnte mir einige tolle Lesestunden bescheren.

4/5 *