Max Seeck: Waiseninsel

Mit „Waiseninsel“ habe ich meinen ersten Roman des Autors gelesen. Und ich bin sehr zufrieden…

Jessica Niemi ist Kommissarin und wird in einen Streit verwickelt, bei dem sie sich körperlich zur Wehr setzen muss. Ein Fußgänger filmt diese Szene, was schwere Folgen für Jessica hat. Denn das Video geht im Internet viral und sie wird kurzerhand beurlaubt. Damit sie sich von ihrem Frust ablenken kann, reist sie auf die Åland-Inseln., die zwischen Finnland und Schweden liegen. Dort ist sie natürlich allein. Sie lernt eine Gruppe von Senioren kennen, die im Krieg einst Flüchtlingskinder waren und Obhut auf der Insel in einem Waisenhaus fanden. Sie treffen sich. Und dann passiert etwas: eine der Senioren wird ermordet. Jessica kann den Fall nicht auf sich beruhen lassen. Denn schon zwei andere Menschen starben auf dieselbe perfide, geheimnisvolle Art. Und alle drei Mordopfer hatten Bezug zu einer mysteriösen Legende rund um „Das Mädchen im blauen Mantel“. Eine abenteuerliche, gefährliche Ermittlungsreise beginnt für Jessica…

Erst einmal möchte ich den Schreibstil des Autoren hervorheben. Er ist sehr flüssig und er baut einen richtig guten Spannungsbogen auf. Schon bei der Auseinandersetzung, in die Jessica verwickelt wird, hatte der Autor mich. Die Atmosphäre ist sehr spannend, mitreissend und ich musste immer weiter lesen.
Ich finde das Setting mit der Waiseninsel sehr mysteriös und es hat viel Potential. Die Seniorengruppe ist kurios, aber auch sympathisch. Die Mordfälle sind nicht zu blutig geschildert, sondern besitzen das erträgliche Maß an Thrill.

Jessica ist eine starke Protagonistin, die für die Wahrheit kämpft. Sie ist zwar beruflich gerade ausgeknockt, aber das hält sie nicht davon ab, Ermittlungen auf eigene Faust zu starten.

Ein spannender Roman, der mich wirklich mitgerissen hat und der genau die richtige Portion Crime und Thrill besitzt. Einfach ein solider, sehr guter Thriller.

4,5/5 *