Isabel Holocher-Knosp: Tatort Villa Rustica

Dank der Plattform Storrie habe ich die Chance bekommen, mit „Tatort Villa Rustica“ einen Krimi der anderen Art lesen zu dürfen: einen „Schwabenkrimi“.

Gut, dies ist natürlich eine Herausforderung für eine waschechte Westfalin wie mich :). Aber keine Angst, der Krimi ist nicht im schwäbischen Dialekt geschrieben, da hätte ich vielleicht sogar passen müssen.

Ich habe euch bisher eine ausführliche Rezension vorenthalten, was ich hiermit aber korrigiere!

Erschienen ist das Buch übrigens bereits im Jahr 2019- was natürlich dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut.

Dies ist der neue Fall für Uschi Lämmle. Dieses Mal geht es um einen ominösen Römerschatz, einen geheimnisvollen Faken sowie eine Fluchtafel aus der Antike- was genau hat das jetzt mit dem Mord an einem Schauspieler beim Römerfest zu tun? Uschi hat nur zwei Tage Zeit, um die Tat aufzuklären- genauer gesagt: ein Wochenende.

Im Rahmen eines bunten Spekatels, bietet Uschi Führungen durch die „Villa Rustica“ an- sie lernt somit die Alamannen, Römer und Kelten kennen. Fans der Antike, die Spaß an diesen Festen und Spektakeln haben. Aber die ausgelassende, bunte Veranstaltung bleibt nicht so. Denn plötzlich fließt Blut.

Beim Schaukampf der Römer verliert der Fürst der Alamannen sein Leben. Es wirkt zunächst wie ein natürlicher Tod- aber Uschi findet heraus, dass es Mord war. Doch wer ist der Täter und warum musste er sterben? Aus Eifersucht? Steckt die Mafia dahinter? Oder wollte ich jemand rächen.

Uschi steckt bald tiefer in einem Wirrwarr aus Geheimnissen und mysteriösen Ereignissen fest, als ihr lieb ist. Und natürlich kommt es so, wie es sich in einem gelungen Krimi gehört: sie ist plötzlich selbst in Gefahr.

Die Atmosphäre des Buches ist wirklich besonders! Heutzutage sind diese Spektakel keine Seltenheit. Begeisterte feiern miteinander, lassen es sich gut gehen und gehen ihrer Leidenschaft nach: der Antike. Schwertkämpfe, Gladiatoren und natürlich dunkle Magie sind das Thema. Und so werden wir Leser in eine vollkommen andere Welt entführt. Ein Krimi, der modern ist, trifft auf die Antike samt den Römern.

Ich habe mich ein wenig schwer mit der Hauptprotagonistin getan, zumindest am Anfang. Aber dann mochte ich sie doch recht gerne. Und ich liebe das Setting, es ist mal was anderes.

In meiner Stadt findet einmal im Jahr das Mittelalterspektakel statt. Das kann man zeitlich nicht mit der Antike vergleichen, aber ich kenne die besondere Stimmung. Und daher konnte ich schnell ins Geschehen eintauchen. Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Ich habe noch nie so viel über die Antike gewusst, wie nach der Lektüre.

Kommen wir zum Schreibstil. Dieser ist wirklich sehr gut. Er ist gut verständlich, ich als Nichtschwabin habe alles verstanden und habe trotzdem den lokalen Bezug der Autorin sehr gemocht. Der Schreibstil ist spannend, kurzweilig, aber auch angenehm flüssig.

Isabel Holocher-Knosp, die übrigens auch unter dem Pseudonym Isabel Klink arbeitet, hat einen fein konstruierten Krimi sozusagen im Kreis der modernen Römer geschrieben, der mich sehr gut unterhalten hat.

Ich habe mitgefiebert, wer den Fürst der Alamannen wirklich getötet hat und konnte mich gut auf den Schreibstil und den Storyplott einlassen.

4/5 *