Autorin A.S. Dowidat hat mit „zimmer 752“ einen Roman verfasst, der meinen ersten Eindruck nicht bestätigen konnte. Denn wenn man sich das Cover anschaut, denkt man, das Buch gehört dem Genre „Thriller“ an. Aber das ist „Zimmer 752“ nicht. Es ist ein kurzer Roman, fast schon eher eine Novelle…
Bellaqui arbeitet als kleines Licht in einer öffentliche Behörde. Dann taucht ein neuer Kollege namens Sarafaki auf- und es passieren Dinge, die anders sind. Die Behörde ist im Begriff, aufgelöst zu werden, denn da ist ein großer Energiekonzern namens Aquasol, der die Behörde im bestehen bedroht. Und dann wird plötzlich in der Behörde ein sonst immer nicht besetztes Zimmer belegt. Der neue Kollege beginnt seinen Job. Aber was sind seine Aufgaben? Was führt er wirklich im Schilde? Sarafaki passt nicht rein in die Kollegschaft, er arbeitet gefühlt gegen sie- und gegen die Behörde. Bellaqui spürt ebenfalls eine Bedrohung von ihm ausgehen- oder ist Sarafaki gar nicht der skrupellose Kollege?
Wer hier Trivialliteratur erwartet, den muss ich enttäuschen. „Zimmer 752“ ist anspruchsvoll und lädt zum Nachdenken ein. Der Schreibstil der Autorin ist anders. Er ist ehrlich, recht nüchtern, aber genau auf den Punkt. Ich musste mich erst einmal daran gewöhnen, aber habe mich recht schnell eingelesen.
Wer am Anfang ratlos ist, dem empfehle ich, einfach weiterzulesen. Nach und nach offenbart sich das Rätsel dieses Buches, die Kernaussage. Und die hat es in sich. Das Buch wird aus drei Perspektiven erzählt, was ihm Tiefe und bessere Verständlichkeit verleiht.
Ich bin ehrlich. „Zimmer 752“ war nicht sofort ein Highlight. Es ist ein vollkommen anderes Buch, welches nicht mit dem Mainstream mitschwimmt- und es ist einfach gut und sehr gelungen. Skurril, anders, aber mitreissend, auf den Punkt und sehr unterhaltsam.
Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin. Wenn du Interesse an anspruchsvollem Lesestoff hast, lege ich dir „Zimmer 752“ ans Herz. Dieses Buch hat seinen ganz eigenen Charakter und ich hatte ein großes Lesevergnügen, aber hatte auch viel zum Nachdenken.
Ein brillianter Schreibstil, ein sehr gelungener Roman, der fast schon eine Novelle ist.
4/5 *