Internatsgeschichten finde ich schon immer sehr, sehr spannend. Und so habe ich mich total gefreut, als Jacqueline Thör mit „Psychos: Das erste Jahr“ einen Roman veröffentlich hat, der total gut klingt.
Was wie eine magische Geschichte á la Harry Potter klingt, ist so viel mehr.
Noah ist unbeliebt. Er wird in der Schule gemobbt und da er sich ungewollt verwandelt hat, fliegt er von der Schule. Das ist ihm schon mal passiert. Er ist ein Identitätswandler- und er bekommt das Angebot, seine Schullaufbahn auf einem Internat für Psychalents fortzusetzen. Dort erfährt dieser besondere Junge alles über seine Gabe. Und wie er damit umgeht. Und er findet Freunde- Noah, das Mobbingopfer lernt, was es bedeutet, echte Freunde zu haben, die so ähnlich sind wie er. Und er verliebt sich bald. Das Internat liegt auf Burg Auwia. Aber wer hier jetzt an Harry Potter-Vibes denkt: nein, sorry. Denn „Psychos“ hat vollkommen andere Vibes. Noah und seine Freunde erfahren davon, dass Mitschüler/innen eventuell einen Mord an Non-Psychos begangen haben. Das scheinbar leichtere, fantastische Leben als Schüler des Internats wandelt sich. Denn fortan sind Noah & seine Freunde in Gefahr, in sehr großer Gefahr…
Was ist das bitte für ein geniales Buch? Anfangs haben wir eine Geschichte, die an Harry Potter erinnert. Ein Außenseiterjunge geht auf ein Internat, in dem er mit seiner Gabe gefördert wird und unter seinesgleichen ist. Aber diese Story verfolgen wir nur zeitweise. Denn irgendwann wendet sich das Blatt und Psychos offenbart seine Crime- und Horrorelemente. Ja, richtig gelesen.
Noah ist ein authentischer Protagonist, der aufgrund seiner Gabe von den „normalen“ Mitschülern fertig gemacht wird. Er leidet darunter und fliegt von der „normalen“ Schule, da er noch keine Kontrolle über seine Macht hat und damit immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Mir gefällt es gut, wie der Aussenseiter Freunde findet und auch ein Zuhause im Internat. Aber die scheinbar schöne magische Welt bekommt Risse. Und diese Plottwists haben mich umgehauen. Das Buch ist unvergleichlich gut!
Der Schreibstil der Autorin ist sehr mitreissend und fantastisch, aber auch gut verständlich. Man taucht schnell in dieses Fantasybuch ein und fiebert mit.
Der Mordfall als Spannungsbogen ist wunderbar konstruiert. Die Ereignisse haben mich schockiert, ich dachte nach dem ersten Viertel des Buches bis zum Ende immer wieder: „WTF?“ Es war heftig, überraschend, aber einfach gut. Die Plottwists halte uns Leser/innen im Atem, lassen uns ganz tief in die Geschichte eintauchen.
Ich war sooo gespannt, was es mit den Morden auf sich hat und ob Noah es schafft, sich und seine Freunde zu retten.
Ich kann „Psychos: Das erste Jahr“ nur mit 5 von 5 möglichen * in der Bewertung versehen.
Großartig!
5/5 *