Elizabeth Hand: Die Geheimnisse von Hill House

Der Oktober ist für mich prädestiniert für Spukgeschichten und Bücher rund um Geister und andere übernatürliche Gestalten. 🙂 Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich die Zusage zum Buch „Die Geheimnisse von Hill House“ aus der Feder von Elizabeth Hand vom Bloggerportal kam. Danke an dieser Stelle!

Hill House ist ein altes, verlassenes Anwesen. Holly Sherwin hofft, dass sie genau das richtige Haus für ihr Projekt gefunden hat. Es liegt in den Wäldern weit über New York gelegen und die Autorin hat vor, dort ihr Theaterstück zu proben und daran zu feilen. Im Stück geht es um einen langen, intensiven Hexenprozess- und Hilly hofft, dass sie damit als Autorin den großen Erfolg feiern wird. Allerdings kommen bald Fragen auf: warum macht die Besitzerin einen großen Bog um Hill House und warum nächtigt das Paar, welches sich tagsüber um das Haus samt Anwesen kümmert, dort nie? Holly jedenfalls fühlt sich inspiriert vom Flair des ganz besonderen Hauses. Sie spürt die Energie des Hauses und fühlt sich davon trotz allem angezogen. Aber was ist das für eine cringe Energie? Es kommt zu immer mehr Zwischenfällen: sie sichtet schwarze Hasen, die sich ihr immer wieder zeigen, Blut im Tischtuch hat scheinbar keine Ursache und immer wieder sind komische Stimmen zu vernehmen. Für all das scheint es keine logische Verbindung zu geben. Und die eigentlich rationale Holly kommt bald an ihre Grenzen. Was geht auf Hill House vor? Welche Kräfte sind dort unterwegs und sind sie und ihre drei Kollegen in Gefahr?

Kennt ihr den Klassiker „Spuk im Hill House“? Daran lehnt sich dieser Roman an, er bringt die Vibes des Buches mit sich. Aber trotzdem ist alles moderner, mysteriöser und irgendwie tiefgründiger.
Wir tauchen direkt in die Geschichte ein, unsere Gruppe besteht aus vier Menschen- die alle nach und nach das Ziel des Spuks im Haus werden. Sie alle sind unterschiedliche Charaktere, was ich sehr stark finde. Da wäre zum Einem Holly, die sich erhofft, mit ihrem Theaterstück den absoluten Durchbruch zu schaffen. Amanda hingegen ist eine in die Jahre gekommene Schauspielerin, die glaubt, durch das Stück wieder an Ruhm zu gewinnen, sie wirkt oft ein wenig zu eitel. Nisa ist die Musikerin durch und durch und neben Holly die für mich beste Protagonistin, sie ist vielschichtiger als Protagonistin konstruiert. Und dann wäre da noch Steve, dessen Motive ich nicht ganz verstehe.

Die Autorin erschafft zwar eine unheimliche, finstere Atmosphäre, aber sie kratzt für mich gefühlt nur an der Oberfläche. Die Geschichte hat eigentlich viel mehr Potential. Wir haben eine Gruppe von verschiedenen Charakteren, die mehr hergegeben hätten. Ich bin kein Fan von grausamen/ brutalen Szenen, die gibt es in diesem Buch auch nicht. Ich mag eher eine gut konstruierte Spukatmosphäre voller mysteriöser Vorkommnisse, eben eine Heimsuchung durch übernatürliche Wesen im Haus. Die Handlung geht für mich zu sehr in die flache Horrorrichtung, die ich nicht so gerne mag. Ich grusele mich gerne, aber bitte auf eindringliche und intensive Weise und nicht nur so oberflächlich.

Ansonsten ein Spukroman, der viel Spannung aufbaut, aber für mich eine Spur finsterer und mysteriöser sein dürfte.