Ich habe auf Social Media vom neuen Roman „Pineapple Street“ von Autorin Jenny Jackson gehört. Der Klappentext klang super und ich habe mich riesig gefreut, als ich die Zusage bekam, das Buch rezensieren zu dürfen. Leider konnte es meine Erwartungen nicht ganz erfüllen.
Die Pineapple Street ist eine imaginäre Straße in der Gegend Brooklyn Heights. Dort in New York City lebt u.A. die Familie Stockton, die sehr vermögend ist. Sie können sich jeglichen Wunsch erfüllen, aber ihren Töchtern Darley und Georgiana, sowie der Schwiegertochter Georgiana reicht dies nicht.
Darley hat einen Job, der sie gut verdienen lässt, aber als sie die Chance bekommt, Mutter zu werden, liegt ihr dieser so gar nicht am Herzen. Sie schlägt auch ihr Erbe aus und schlussendlich bricht sie mit vielen Dingen, um privat glücklich zu sein. Sasha, die Schwiegertochter, stammt aus einer ganz anderen Welt als die Stocktons. Die Wertte, Traditionen und Konflikte der Familie sind ihr komplett fremd und sie lebt sich einfach nicht dort ein. Sie hadert mit dem großen Wunsch, dass ihre Schwiegermutter sie unbedingt mögen muss. Aber dann hat Sasha Probleme, den vorbereiteten Ehevertrag zu unterschreiben. Was ist wirklich los mit ihr?
Und dann ist da noch die jüngere Tochter der Stocktons, Georgiana, meine Favoritin unter den drei Frauen. Sie verliebt sich in einen Mann, es ist eine Art verbotene Liebe und sie leidet darunter, sich dem Ganzen zu stellen.
So vielschichtig wie die drei Protagonistinnen sind, so vielschichtig ist der Storyplott. Ich habe allerdings mehr erwartet. Wir erfahren hier alles rund um die reiche Familie Stockton. Eine Familie voller Tradition, aber auch Zwänge und Konventionen. Alle 3 Frauen erleben ein anderes Schicksal, sind unterschiedlich, aber letzten Endes kämpfen sie gegen dieselben Umstände an und wollen nur eins: glücklich werden, wenn auch auf ihre eigene Art und Weise.
Die Tiefe der Charaktere gefällt mir sehr gut, außerdem mag ich den Schreibstil von Jenny Jackson. Er ist flüssig, tiefgründig, emotional und gut konsumierbar. Die Atmosphäre der Handlung mochte ich ebenfalls, aber oft war mir die Familie Stockton, schlicht gesagt, zu kompliziert, zu oberflächlich. Ihre Dynamik ist eine ganz eigene, das verrät uns bereits der Klappentext. Aber es geht auch um Geld und Macht. Und die einfache Frage: was bringt das ganze Geld, wenn man nicht glücklich ist?
Ich habe jedoch mehr erwartet. Mehr Drama, weniger Familienproblematik, mehr Gefühl. Sicherlich ist „Pineapple Street“ alles andere als ein schlechtes Buch. Ich habe mich jedoch nicht so gut unterhalten gefühlt. Vieles war vorhersehbar und hat mich überhaupt nicht überrascht. Und das finde ich schade. Ich mag allerdings den Humor.
Erzählt wird „Pineapple Street“ aus der Sicht der drei Frauen, was dem Storyplott gut tut, aber mir fehlt es an Spannung und mehr Dynamik. Das Buch ist mir etwas zu ruhig und wie gesagt, vorhersehbar.
Ansonsten ein solider Roman rund um eine reiche Familie, ihre Probleme und der Frage, welchen Wert Geld im Leben ausmacht.