Sophie Kinsella: Wie Fühlt Es Sich An?

Seit langer Zeit liebe ich die Bücher von Sophie Kinsella. Mit ihrem Humor und dem super flüssigen Schreibstil, hat sie in den 200er Jahren mein Herz erobert. Doch jetzt schlägt sie im Buch „Wie fühlt es sich an?“ eher leisere, nachdenkliche Töne an. Und das hat einen tragischenen Grund…

Sophie Kinsella berichtet auf literarische Weise von ihrer Krebsdiagnose und der Zeit danach. Sie ist also Hauptprotagonistin Eve. Und „Wie fühlt es sich an?“ hat mich wirklich sehr berührt.

Eve findet sich eines Tages im Krankenhaus wieder und erfährt die schlimme Diagnose: sie hat einen Hirntumor und dieser wurde operativ entfernt. Ihr geliebter Mann Nick ist an ihrer Seite. Und durch die OP verändert sich Eves ganzes Leben. Alles, was selbstverständlich war, muss sie neu erlernen: das Laufen, das Reden, das Schreiben, einfache Dinge des Alltags. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie nie wieder dieselbe Person sein wird. Denn der Tumor hat vieles verändert. In ihr, in ihrem Leben und sie weiß nicht, ob sie jemals wieder heilen wird. Und dann steht sie vor dem Moment, in dem sie ihren Kids die ganze Situation erklären muss. Ihr bisheriges Leben scheint in Trümmern zu liegen. Sie muss mit der Unsicherheit leben. Aber dann beginnt Eve, die kleinen Dinge zu sehen, die so wertvoll sind. Die Zeit mit ihrem Mann, das Händchenhalten mit ihm, die Tasse Tee in der Frühe, die Auszeit mit ihren Kindern und vieles mehr. Sie beginnt, neuen Lebensmut zu fassen.

Sophie Kinsella bekam 2020 die Diagnose, einen agressive Hirnturmor zu haben. Sie ist noch immer in Therapie, aber hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Und genau diese Hoffnung legt sie auch in die starke, authentische Gestaltung der Eve. Eine wunderbare Frau, die nicht aufgibt, obwohl ihre Zukunft ungewiss ist. Dieser Kurzroman hat mich sehr berührt, denn Krebs hat in meiner Familie leider immer eine Rolle gespielt. Als ich 9 war, erkrankte meine Mutter an Brustkrebs, dann verlor ich meinen Lieblingsonkel an einen Gehirntumor. Diese Krankheit ist so fordernd, so ungerecht. Sie stellt einfach so alles auf den Kopf und ist sehr besitzergreifend. Aber es gibt auch Dinge, die man trotz der Brutalität der Erkrankung nicht aus den Augen verlieren darf. Dinge und Werte. Liebe. Familie. Freunde. Zeit.

 

Mit „Wie fühlt es sich an?“ ist Sophie Kinsella ein authentischer Roman voller Tragik, Drama, Nachdenklichkeit gelungen, der mich sehr betroffen gemacht hat. Doch sie schenkt uns auch Hoffnung und Zuversicht und die Message, dass am Ende eines Tunnels immer Licht auf uns wartet. Egal, wie dunkel die Tage sind, es gibt immer etwas, was unser Leben wieder erleuchtet.

Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, intensiv und mitreissend. Er ist gut verständlich und verpackt dieses traurige Thema in ein literarisches, sensibles Gewand. Stark und gefühlvoll.

Dieses Buch empfehle ich von Herzen!