Silvia Cinelli: Bittersüße Träume: Die Geschichte Der Familie Campari


Liebt ihr die Produkte der Firma Campari auch so sehr? Der bittere Likör gehört für mich zum Sommer dazu. Mit „Bittersüße Träume“ beleuchtet Autorin Silvia Cinelli die Geschichte der Familie Campari.
Gaspari Campari, Erfinder des gleichnamigen Likörs und Firmengründer, verstirbt 1882. Seine Frau Letizia erbt das Unternehmen ihres Mannes, der überraschend gestorben ist und erbt auch das Künstler-Café in der bekanntne Galleria Vittorio Emanuele.
Die Witwe lässt sich nicht unterkriegen und führt das Unternehmen erfolgreich weiter. Eine Weile später schickt sie jedoch ihren Sohn Davide nach Bordeaux. Um die Firma unterstützen zu können, absolviert eine seine Ausbildung bei einem anderen Likörhersteller. Aber er hat andere Gedanken, der junge Mann reist liebe nach Paris, dort verliebt er sich in die Sängerin Leda.
Aber nach einem guten Jahr des lässigen, haltlosen Lebens geht er nach Mailand zu seiner Familie zurück. Er möchte sich nun ganz der Familie und der Leitung des Campari-Werkes widmen. Aber dann erscheint Leda auf der Bildfläche- und stürzt Davide und seine Familie ins Chaos…
Erst einmal möchte ich anmerken, wie schön ich das Cover finde. Es gibt so gut die Campari-Vibes wieder und macht wirklich Lust auf Sommer und den Genuss des bitteren Likörs. Und der Klappentext hat mich gecatcht. Ich lese mittlerweile sehr gerne Romane, die sich historisch mit der Gründung eines bekannten Unternehmens befassen. Mit „Bittersüße Träume“ habe ich mein erstes Buch der Autorin gelesen.
Der Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht. Wir werden Zeugen davon, wie die doch noch junge Letizia von jetzt auf gleich ihren Ehemann ersetzen und beerben muss. Ihr wird die Verantwortung für ein großes Unternehmen auferlegt und sie schafft es, dieser gerecht zu werden. Auch wenn das nicht immer so einfach ist. Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht und ich habe die italienische, südliche Atmosphäre sehr gemocht.
Aber es geht nicht nur um ein bekanntes Unternehmen, wie es sich entwickelt hat, es geht hauptsächlich um die Familiengeschichte der Camparis. Und diese hat mir sehr, sehr gut gefallen. Die Autorin schafft es durch ihren flüssigen, leichten, aber bildhaften Schreibstil, dass man das Buch nicht weglegen kann. Ich hatte befürchtet, dass ein weiterer Roman dieses Genres mir nicht gefallen könnte. Aber das ist nicht der Fall. Ich konnte mich wirklich komplett in den Storyplott fallen lassen.
Die Geschichte von Davide gefällt mir richtig gut. Er ist ein junger Mann, dessen Weg eigentlich vorbestimmt ist. Doch das locker leichte Leben reizt ihn mehr, weshalb er nach Paris reist und es dort in vollen Zügen geniesst.
Wir erfahren, wie wichtig Familie am Ende doch ist und erfahren, ob Letizia ihrem Sohn beistehen wird. Denn Leda kommt in einer Notsituation zu ihrem Sohn, die alles verändern könnte…
Ich mag „Bittere Träume“ sehr. Ein wunderbarer teils realistischer, teils fiktiver Einblick in eine weltbekannte Unternehmerfamilie voller Spannung, aber auch Tiefgründigkeit. Und dazu das italienische Flair- perfekt!