Helen Lynd: Klinikum Berlin- Herzklopfen

Im April schaffte es Ava Reed mit ihrem ersten Teil der „Whitestone Hospital“-Reihe, ein Jahreshighlight 2022 bei mir zu landen. Da ich das Thema medizin in Romanen sehr mag, bestellte ich mir mit „Herzklopfen“ den ersten Band der „Klinikum Berlin“-Serie von Helen Lynd. Warum dieser Roman für mich eher durchwachsen ist, möchte ich euch heute verraten.

Lieselotte, genannt Lotti, wechselt in die Notaufnahme des Klinikum Berlin. Vom ersten Moment an herrscht dort Chaos und Lotti fällt es schwer, sich dort einzuleben. Sie zweifelt nicht nur an ihren Fähigkeiten, sondern wird auch Zeugin von Intrigen zwischen ihren Kollegen/ Kolleginnen. Sie sehnt sich in ihre alte Klinik zurück. In der Notaufnahme wechseln sich alltägliche Verletzungen mit schwersten Notfällen ab, Lotti kommt kaum hinterher. Sie hat große Zweifel und gewöhnt sich nur schwer an ihr Leben in der Hauptstadt. Doch nach und nach gewöhnt sie sich ein und wird ein fester Teil des Ärzteteams, sie findet ihren Platz dort- und verliert ihr Herz an einen attraktiven Chirurgen, der aber für seine ständig wechselnden Affären und Onenightstands bekannt ist…

Ich wurde mit Protagonistin Lotti nicht wirklich warm. Ihre Selbstzweifel, ihre Unsicherheiten, haben mich manchmal wirklich genervt. Außerdem passiert im Klinikum sehr viel, teilweise zu viel. Der Plott ist für mich ab und an chaotisch und konnte mich nicht überzeugen. Ich habe bis zum Schluss, der ein Cliffhanger bildet, nicht durchschaut, wem Lottis Herz gehört. Das Schicksal ihres Kollegen Daniel wurde so genau geschildert, dass ich anfangs dachte, Lotti verliebt sich in ihn. Aber dann ist da noch der attraktive Womanizer, der nichts anbrennen lässt, in den sie sich verguckt, aber auch noch ein anderer Mann. Kurz gesagt: eigentlich gehört Lottis Herz diesem Chirurgen, aber so ganz eindeutig ist ihr Gefühlsleben dann doch nicht.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut lesbar. Ich bin durch die Seiten geflogen. Es hilft, wenn man medizinisches Vorwissen hat, sonst wird es bei den Diagnosen und Symptomen manchmal wirklich schwierig. Mir fiel es leicht, da ich ausgebildete Medizinische Fachangestellte bin.

Trotzdem habe ich das Buch schnell durchlesen können und werde dem zweiten Band noch eine Chance geben. Vielleicht klärt sich dann ja einiges auf.

Leider kann ich „Herzklopfen“ nur durchwachsene 3/5 * geben. Ich habe mehr erwartet. Ein Roman für zwischendurch- aber leider auch nicht mehr.