Lust auf eine großartige, historisch angehauchte Sage? Dann lege ich dir mit „Das Geheimnis von Murano“ von Jessica Amankona ams Herz. Die Bücher handeln von der legendären Glasbläserei in Murano.
Das Buch spielt in Murano des Jahres 1895. Flavia Volpato hilft seit geraumer Zeit ihrem Bruder, der null Talent besitzt, und erzeugt für ihn das hochwertige „cristallo“. Dabei dürfen Frauen in Venedig überhaupt nicht in einem handwerklichen Job annehmen. Doch trotz aller Anstrengungen , fusioniert ihr Vater mit dem Rivalen des Familienunternehmens. Und dann läuft sie noch Gefahr, dass sie als Herstellerin des Kristalls offenbart wird. Denn ein Glaskenner namens John Pomerey ist ihr auf der Spur. Und Flavia wollte eigentlich an der großen Biennale teilnehmen und dem Unternehmen helfen. Aber dann lernt sie John genauer kennen und sie entwickeln Gefühle füreinander. Kommen diese Gefühle Flavia in die Queere und wird John sie trotzdem verraten? Entscheidet sie sich für die Liebe oder die Familie?
Nach Band 1 wollte ich unbedingt „Das Geheimnis von Murano“ lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Forsetzung gefällt mir wieder außerordentlich gut.
Das liegt zu einem an der Protagonistin Flavia. In einer Zeit, in der Frauen in Italien nicht viele Rechte hatte, steht sie ihrem Bruder nicht nur bei, sondern ist auch eine sehr talentierte Glasbläserin, findet darin ihre Berufung. Ich finde sie sehr stark und mutig.
Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr bildhaft. Es fiel mir leicht, mich ins italienische Murano des letzten Jahrhunderts zu denken. Die detailreiche Beschreibung des Settings gefällt mir richtig gut, außerdem bekommen wir wieder kleine Einblicke in die Kunst der Glasbläserei. Dieses Handwerk hat mich schon immer fasziniert. Deshalb mag ich auch das ganze Setting rund um das welt bekannte Murano so gern.
Der Roman ist nicht nur bildgewaltig, sondern auch sehr spannend. Als John in das Leben von Flavia tritt, ändert sich alles. Sie hat Angst, dass er ihr auf die Schliche kommt, zeitgleich entstehen zwischen den Beiden immer stärkere Gefühle, welche Beide in einen echten Konflikt mit dem Gewissen bringt. Sind diese stärker als alles andere? Oder wird John offenlegen, dass Flavia hinter dem „cristallo“ steckt und nicht ihr Bruder? Wird er sie verraten?
Das Cover finde ich übrigens großartig. Es strahlt eine Klarheit aus, ist nicht zu überladen und lädt wirklich dazu ein, zum Buch zu greifen.
Ein sehr interesanter, lesenswerter Roman rund um die Glasbläserei und rund um eine starke Frau.
Wunderbar!