Lena Pauli: Die Schwestern vom Stachus

In diesem Roman reisen wir mit Lena Pauli ins München des Jahres 1948 zurück. Vor drei Jahren haben Anita und Emmi die Großbäckerei ihres Vaters nach der Zerstörung des Krieges wieder afugebaut. Seine Simmerl-Semmeln waren legendär und genau diesen Erfolg wollen die beiden Schwestern wieder erlangen. Aber so einfach ist das nicht. Sie haben nur begrenhzt Geld, Rohstoffe sind nach dem Krieg auch so eine Sache und auch ihr eigenes Leben steht im Gegensatz zu den Bemühungen, die Bäckerei wieder aufzubauen.
Emmis Mann ist in den Krieg gezogen und mit ihrer Tochter Annemarie hofft sie, dass er eines Tages wirklich zurückkehrt. Die Beiden zieht es daher immer wieder hoffnungsvoll zum Bahnhof- doch bisher fehlt von ihm jede Spur. Anita ist Witwe und hat einen Verehrer, der ihr gar nicht passt und der sie gewaltig stört. Doch etwas haben die Schwestern, was sie eng aneinander schweißt: ihre Familie und ihre Verbundenheit. Sie wollen die Bäckerei wieder auf Vordermann bringen, egal wie…
Was für starke Protagonistinnen! Ich mag Emmi und Anita sehr. Sie haben den Wunsch, dem Vermächtnis ihres Vaters wieder neues Leben einzuhauchen und sie kämpfen dafür, egal wie schwierig die Situation auch ist. Es mangelt an Rohstoffen, an Geld, trotzdem geben die Schwestern nicht auf. Und auch Emmi gibt die Hoffnung, dass ihr Mann wiederkehrt, nicht auf. Sie ist voller Liebe für ihn und kann sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Anita ist willensstark und setzt sich gegen ihren unerwünschten Verehrer durch.
Es ist beeindruckend, wie stark Familiebande sein können.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich durch den flüssigen, leichten Schreibstil gut auf den Storyplott einlassen können. Sie schreibt intensiv, aber trotzdem gut verständlich und gibt die Stimmung der Nachkriegszeit sehr gut wieder.
Ein Roman voller Hoffnung, Liebe- und voller Famlienzusammenhalt. Er hat mir tolle Lesestunden beschert und ich würde für einen weiteren Band gerne wieder nach München zu den Schwestern zurückkehren. Toll!